Vor 60 Jahren fand zum ersten Mal in Breitenbach ein Weltgebetstagsgottesdienst statt – eine beachtliche Tradition. So bot sich Breitenbach als diesjähriger Veranstaltungsort besonders an, zumal die Gottesdienstordnung in diesem Jahr von den Philippinen kommt. In Breitenbach leben mehrere Frauen, die Wurzeln auf den Philippinen haben. Diese ließen sich sofort dafür begeistern, sich zusammen mit einem Team aus jüngeren und älteren Frauen der Gottesdienstordnung vom philippinischen Weltgebetstagskomitee anzunehmen.


Bei den Vorbereitungen und im Gottesdienst erfahren wir interessantes über das Land, das südöstlich vor dem asiatischen Festland und im Norden von Indonesien und Australien liegt. Die Inselgruppe besteht aus über 7000 Inseln und ist in drei Großräume aufgeteilt: Luzon, die Visaya-Inselgruppe und Mindanao. Auf der Landkarte haben sich alle philippinischen Frauen mit ihrem Herkunftsort eingetragen.
Die Philippinen sind paradiesische tropische Eilande mit tiefgrünem Urwald und klaren Riffen, aber auch mit hohen Bergen mit zerstörerischen Vulkanen. Jedes Jahr drohen Vulkanausbrüche und Taifune. Und es gibt die berühmten Reisterrassen. Reis wird auf den Philippinen seit 2000 Jahren angebaut und bis heute ist ein Tag ohne Reis undenkbar.
In der mit vielen Orchideen und einer Bananenstaude geschmückten Breitenbacher Kirche beginnt am „ersten Freitag im März“ um 19 Uhr der Gottesdienst. Die Frauen, teilweise in philippinischen Trachten, fragen: „Was ist denn fair?“, wie es in der Gottesdienstordnung heißt, der das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg zugrunde liegt. Dem stellen die Frauen von den Philippinen ihr „Dagyaw“ (sprich: Dagjau) gegenüber: die traditionelle Hilfe bei der Ernte, die nicht entlohnt wird, aber jeder einen Teil der Ernte bekommt. In der modernen Zeit, vor allem in den großen Städten, droht das verloren zu gehen.
Viele Filipinas müssen sich im Ausland, insbesondere im arabischen Raum und in Europa, Arbeit suchen, vor allem als Hausangestellte und Krankenpflegerin; die Männer meistens als Seeleute. Dabei sind sie vielfach Willkür und Nötigung und anderen Ungerechtigkeiten ausgesetzt.
Zur Erinnerung werden kleine Tütchen mit Reis weitergegeben, denn: „Reis ist Leben!“ heißt es auf den Philippinen.
Nach dem Gottesdienst ging es ins Dorfgemeinschaftshaus zum weiteren Zusammensein mit Austausch und fröhlichen Gesprächen bei philippinischen Gerichten. Es gab Frühlingsrollen (von den philippinischen Frauen aus Wallroth), Mungobohnensuppe, Reis und süßen Kokos-Ananas-Nachtisch. Außerdem gab es Kokos- und Bananenkuchen mit Kaffee. Abgerundet wurde das Ganze durch einen kleinen Büchertisch und eine „Weltgebetstagslandkarte“. Möglich gemacht hatte das alles ein bewährtes Team aus Frauenkreis Breitenbach und den Landfrauen unterstützt durch die Konfirmanden. Allen sei dafür herzlich gedankt.
Eine Woche später hieß es dann im Kindergottesdienst: Komm, wir fliegen zu den Philippinen zum Weltgebetstag. Nach Geschichten von dort wurden Blumenketten gebastelt und dann konnten alle die philippinischen Spezialitäten probieren, die auch schon die Großen gekostet hatten.

Ilse Büttner

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