Auch Religion gehört zu unserem Evangelischen Kindergarten. Wir möchten Kinder auch darin begleiten ihr Vertrauen in Gott, die Menschen und das Leben zu festigen. Aus diesem Vertrauen entwickeln viele Kinder verantwortliches Handeln. Dazu entdecken wir biblische Geschichten, lernen Rituale kennen (Gebet, Gottesdienst, Abendmahl), üben uns in einer christlichen Grundhaltung und philosophieren über Fragen des Lebens miteinander. So wird auch im Kindergarten ein guter Beitrag zum Taufversprechen der Eltern und Paten geleistet. Wie das ganz praktisch funktioniert, kann man hier lesen:

Abendmahl oder bedingungsloses Grundeinkommen in Wallroth

AbendmahlSalzstangen, Karottensticks, Apfelschnitzchen, Gummibären, Kirschtomaten, Käsewürfel – es gibt eigentlich nichts Essbares aus dem Kindergartenalltag, das unsere Kinder noch nicht in einem Schälchen rumgereicht und gemeinsam verspeist hätten.

Da warten sogar unsere Allerjüngsten geduldig und gespannt, bis sie an der Reihe sind. Sie sind gewiss, dranzukommen. Und EINS bekommt auf jeden Fall IMMER jeder, der möchte. So muss niemand das Gefühl haben, vielleicht nicht dran zu sein, übersehen oder abgehängt zu werden. Wer nicht möchte, braucht nicht zuzugreifen. Die Allerkleinsten sehen das noch ganz entspannt – wenn ich gerade keinen Appetit auf Tomate habe, nehme ich mir halt auch keine.

In der Karwoche feiern wir traditionell mit den Kindern das Abendmahl im Rahmen des Gottesdienstes in der Kirche am Gründonnerstag. Essen in der Kirche ist sehr beliebt bei den Kindern – eine greifbare, sinnliche Erfahrung im spirituell-geistigen Rahmen. Das ist aber nur eine Komponente dieser äußerst berührenden Feier.

Eine weitere ist das Vertrauen der Kinder, dass jeder „drankommt“: beim Brotkörbchen, bei den Weintrauben, beim Segen Gottes. Da muss keiner drängeln. Sie haben ja im Alltag schon gelernt, dass jeder teilhaben kann, der möchte, und dass es immer für alle reicht.

Zur allergrößten Not kann man ja das Apfelstück auch noch zweimal durchschneiden.

Bettina Muth